Brandübung ALOM-Manufaktur

Nach dem Um- und teilweisen Neubau der ehemaligen Obermüller-Weberei zum Schaubetriebs- und Museumsgebäude und dessen baulichen Anschluss an das Vowiller-Areal wurde dieser als Risikoobjekt eingestufter Gebäudekomplex erstmals von der Feuerwehr beübt.

Als Herausforderung wurden vor der Übung neben dem eigentlichen Szenario unter anderem die schwierige Zufahrtssituation und aufgrund zweier im Vonwiller-Areal stattfindenden Veranstaltungen zugeparkte Feuerwehrzufahrten eingestuft. Die teils negativen Erfahrungen der Vergangenheit wurden allerdings nicht bewahrheitet und alle Zufahrts- und Aufstellungsflächen für die Feuerwehr waren frei.

Annahme bei der gemeinsam mit der FF Hörleinsödt durchgeführten Übung war ein teilweiser Vollbrand in einem der oberen Geschoße. Dies führte auch zu einer Verrauchung im darunter liegendem Geschoß, wo sich zu dem Zeitpunkt eine Schülergruppe befand.
Sieben Personen darunter zwei Begleiter haben es bis zum Eintreffen der Feuerwehr nicht ins Freie geschafft.

Sofort wurde vom TLF-A ein Atemschutztrupp zur Personensuche ins Gebäude geschickt. Hier wurde diesmal besonderes Augenmerk auf die Atemschutzüberwachung mit Hilfe des neuen Atemschutzüberwachungsbretts und den Umgang mit Fluchtfiltermasken gelegt. Das TLF-A versorgte sich selbst mit Wasser aus einem nahen Unterflurhydranten.

Parallel dazu wurde vom einige Minuten später eintreffenden LF-B die Brandbekämpfung im Außenangriff vorbereitet und durchgeführt. Als Wasserentnahmestelle diente der nahe Werkskanal in der Lanitz.

Im KDO wurden im Zufahrtsbereich die Einsatzleitstelle und der Atemschutzsammelplatz eingerichtet.

Als letztes trafen das KLF der FF Hörleinsödt und das TLF-Tp (dieses simulierte ein TLF einer dritten Feuerwehr) ein. Diese übernahmen gemeinsam den Außenangriff von der Ostseite her.

Nachdem der erste Atemschutztrupp eine Abluftöffnung schaffen konnte wurde erfolgreich die Überdruckbelüftung eingesetzt. So konnten binnen kurzer Zeit in großen Teilen des zu durchsuchenden Bereichs brauchbare Sichtverhältnisse geschaffen werden (Anm.: Um die Anforderung an die eingesetzten Atemschutztrupps nicht zu gering werden zu lassen wurde von der Übungsleitung veranlasst, die Belüftung zwischendurch einzustellen).

Die insgesamt vier eingesetzten Atemschutztrupps fanden eine nahezu perfekte Übungsumgebung vor. Zwischen großen Verarbeitungsmaschinen, Regalen, Arbeitstischen und technischen Armaturen suchten die Vermissten Schutz. Nach und nach wurden die Gefundenen nach draußen gebracht und von Feuerwehrersthelfern versorgt. Auch ein unvorsichtiger Feuerwehrmann musste nachdem er ohne Atemschutz ins Gebäude gegangen war von den Trupps aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.

Bei der Übungsnachbesprechung wurden vor allem auf die bei derart komplexen Gebäuden wichtigen Einsatzunterlagen wie z.B. Brandschutzpläne und die neu erstellten Einsatzordner hervorgehoben.
Die wichtige Rolle der Kommunikation unter den Feuerwehren wurde den Teilnehmen auch vor Augen geführt. Viele kleine Mängel hätten mit mehr Kommunikation vermieden werden können. Der Vorteil des Funks, dass alle Beteiligten mithören können, soll hier mehr ausgenutzt werden.
Auch beim Einsatz von Fluchtfiltermasken konnten im Anschluss noch einmal Unsicherheiten beseitigt werden.

Von Vornherein wurde festgehalten, dass ein derartiges Einsatzszenario im Ernstfall wesentlich mehr Atemschutztrupps (auch Rettungstrupps) und somit vor allem unter Tags die Feuerwehren der Alarmstufen, sowie das Atemschutzfahrzeug erfordern würde. Auch der Rettungsdienst wäre bei einer derart großen Anzahl von Verletzten gefordert.

Ein herzlicher Dank gilt den Verantwortlichen der ALOM-Manufaktur, allen voran Frau Fliesser und dem im Gebäude eingemieteten Verein ‚Textile Kultur Haslach‘, welche die Übung ermöglichten. Auch der FF Hörleinsödt gilt ein Dankeschön für die hervorragende Zusammenarbeit.
Insgesamt waren etwa 40 Feuerwehrleute mit fünf Fahrzeugen im Übungs-Einsatz.

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